Neuseeland
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Moeraki Boulders & Katiki Point – Alles über die Boulders, das Naturreservat & Insider-Tipps

Headerbild Moeraki Boulders Neuseeland

Für die einen sind sie eine top Attraktion, die man nicht verpassen darf, für andere eine geologische Sensation und für manche gar ein Teil einer Legende: die kreisrunden Moeraki Boulders.

Natürlich habe ich während meiner Rundreise durch Neuseeland ebenfalls einen Stop bei den bekannten Moeraki Boulders eingelegt, zwei Nächte im Dorf Moeraki verbracht und das Naturreservat am Katiki Point besucht.


Inhaltsverzeichnis

Halbinsel Moeraki

Moeraki Boulders – Entstehung, Legende & Tipps zum Besuch

Moeraki Boulders – An welchem Strand liegen diese runden Riesen eigentlich?
Geologie und Legende rund um die Moeraki Boulders
Am Strand der Moeraki Boulders
Boulder auf der Nordinsel von Neuseeland

Wanderung von Moeraki zur Robbenkolonie am Katiki Point Lighthouse

Unterkunftstipp für Moeraki


Halbinsel Moeraki

Seit mehreren Tagen haben meine Reisebegleitung und ich mehr im Auto gesessen als alles andere. Ehrlich gesagt war die Luft raus. Keiner hatte Interesse, wieder einen Tag in unserem kleinen, dunkelgrünen Gefährt zu verbringen und die neuseeländische Landschaft einfach nur an sich vorbeirauschen zu sehen.

Warum die Wahl ausgerechnet auf das kleine Fischerdorf, das auf der gleichnamigen Halbinsel Moeraki fiel, hatte einen Grund. Ich wollte Bilder der Moeraki Boulders bei Sonnenaufgang machen und den Anfahrtsweg dafür so kurz wie möglich halten.

Aussicht auf Moeraki
Der kleine Ort Moeraki ist wirklich idyllisch

Der Ort Moeraki selbst war einst der Standort einer Walfangstation. Die Zeiten sind lange vorbei. Heute ist Moeraki ein ganz normaler neuseeländischer kleiner Ort mit ein paar Unterkünften, einem Anbieter für Angelausflüge und der Moeraki Tavern – ein ebenfalls typischer Mix aus Kneipe, Imbiss und Restaurant. Das schöne und beliebte Restaurant Fleurs Place, das direkt am Hafen liegt, hat leider geschlossen.

Ansonsten gibt es noch einige Robbenkolonien, Gelbaugenpinguine und wunderschöne neuseeländische Landschaft.

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Moeraki Boulders – Entstehung, Legende & Tipps zum Besuch

Moeraki Boulders – An welchem Strand liegen diese runden Riesen eigentlich?

Und wo sind jetzt die Moeraki Boulders, von denen alle Welt spricht? Die Boulders findet ihr am Koekohe Beach, auch Moeraki Boulders Beach genannt. Der liegt zwischen den Städtchen Moeraki und Hampden in Richtung Oamaru auf der Ostseite der Südinsel. Ein Besuch eignet sich bestens als Zwischenstopp, falls ihr auf dem Weg von Oamaru nach Dunedin seid, oder rein als Tagesausflug ab beiden Städten.

Gruppe einiger Moeraki Boulders
Gruppe einiger Moeraki Boulders

Als Ausgangspunkt bzw. Parkplatz empfiehlt sich das Moeraki Boulders Cafe. Von hier aus könnt ihr parallel zum Strand auf dem Moeraki Boulder Walk zu den Boulders laufen oder nach ein paar Metern die Treppe, die zum Strand führt, nutzen.

Geologie und Legende rund um die Moeraki Boulders

Wissenschaftler und Maori sind sich in zwei Punkten einig. Erstens: Die Boulders sind sehr, sehr alt. Zweitens: Sie sind etwas besonderes. Ansonsten gehen die Meinungen weit auseinander.

Aus geologischer Sicht handelt es sich bei den ungewöhnlich großen runden Felsbrocken um einen Mix aus Schlamm, feinem Lehm und Ton, der eingebettet in die heutige Steilküste, über mehrere Millionen Jahre in seine Form gepresst wurde.

Moeraki Boulders werden teils vom Meer umspült
Moeraki Boulders werden teils vom Meer umspült

In der Legende der Maori hingegen sind die Boulder versteinerte Flaschenkürbisse, die an Land gespült wurden, als das große Reisekanu Araiteuru vor vielen hunderten Jahren vor der Küste Schiffbruch erlitt.

Ich habe ich einige Boulder gesehen, die Muster oder gar Risse hatten oder regelrecht aufgesprengt aussahen. Das liegt einig und allein an der Erosion, den den Kugeln im Laufe der Zeit zusetzt. Ich bin kein Geologe und will hier auch nicht Klugscheißern, aber soweit ich es gelesen und verstanden habe, sind die Boulder außen meist steinhart, aber innen eher weicher bis teils auch hohl.

Moeraki Boulders am Koekohe Beach
Moeraki Boulders am Koekohe Beach

Einige Exemplare am südlich gelegenen Shag Point/Matakaea sind dagegen eher oval, dafür finden sich in einigen gut erhaltene Fossilien von Urzeittieren.

Am Strand der Moeraki Boulders

So viel zum theoretischen Teil. Aber wie schaut es denn vor Ort aus?

Bei meinem Besuch bei den Boulders war das Wetter recht gut. Teils bewölkt, aber kein Regen in Sicht. Wir haben auf dem Parkplatz vom Moeraki Boulders Cafe das Auto abgestellt und die Abkürzung über die Treppe zum Strand genommen.

Bisher erwecken meine Fotos eher den Eindruck, als wären wir zwei allein am Strand gewesen, aber das waren wir natürlich nicht. Neben der obligatorischen asiatischen Reisegruppe waren auch noch viele weitere schaulustige Touris vor Ort. Im Gesamten war es ein einziges Kommen und Gehen bei den Bouldern. Da merkt man erst mal, wie viele Touristen eigentlich den ganzen Tag unterwegs sind.

Besucher bei den Moeraki Boulders
Besucher bei den Moeraki Boulders

Und glaubt mir, da war wirklich alles am Start: von den witzigsten Posen und Fotoideen über Selfieverrückte Instagrammer oder Youtuber, die die Steine in die besten Szenen einfingen und Fotografen, die geduldig auf die nächste Flut warten, um magische Momente mit Langzeitbelichtung einzufangen. Ich sags euch, alleine das zu beobachten war fast interessanter, als die Steine selbst.

Für die Fotos ohne Menschen mussten wir teils wirklich lange und sehr geduldig warten und dann natürlich sehr schnell sein, um die Bilder zu machen, bis der nächste Touri sich als Model in Pose für das heimische Familienalbum oder seinen Social Media Account schmiss.

Fotoshooting bei den Moeraki Boulders
Fotoshooting bei den Moeraki Boulders

Den Besuch bei Sonnenuntergang haben wir nicht gemacht. Der Himmel zuzog sich leider immer weiter zu und ohne Sonne klappt das mit dem Sonnenuntergang natürlich nicht. Den Sonnenaufgang habe ich, ehrlich gesagt, aus Faulheit ebenfalls ausgelassen. Ich denke, ein Besuch bei den Boulders reicht vollkommen und die Bilder, die ich dort gemacht habe, gefallen mir wirklich gut so, wie sie sind.

Boulder auf der Nordinsel von Neuseeland

Die Moeraki Boulders sind bei weitem die bekanntesten der runden Felsformationen, aber nicht die einzigen. Auch auf der Nordinsel gibt es die eigentümlichen Felsformationen. Falls ihr auf der Westküste an der Spitze der Nordinsel unterwegs seid, dann macht gerne einen Abstecher dorthin. Gut zwei Kilometer nördlich des kleinen Ortes Opononi im Far North District in der Region Northland auf der Nordinsel findet ihr dann die Koutu Boulders. Das sind dann zwar nicht so viele Boulders, aber es gibt welche.

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Wanderung von Moeraki zur Robbenkolonie am Katiki Point Lighthouse

Statt am nächsten Morgen weiter zu fahren, haben wir kurz entschlossen unseren Aufenthalt in Moeraki um eine Nacht verlängert und einen komplett autofreien Tag eingelegt. Das Wetter war einfach bestens. Sonnenschein und kaum ein Wölkchen am Himmel.

Nach einem ganz gemütlichen Morgen samt Frühstück auf dem Balkon ging es los. Von unserer Unterkunft bis zum Leuchtturm braucht man gut eine Stunde zu Fuß. Es geht erst durch den Ort und dann entlang der Straße Lighthouse Road durch Felder, vorbei an Schafweiden und noch mehr Feldern. Vom Weg aus haben wir fast durchgängig einen super Blick auf die sanft hügelige Landschaft und das Meer.

Landschaft auf der Halbinsel Moeraki
Landschaft auf der Halbinsel Moeraki

Verlaufen kann man sich auf dem Weg zum Katiki Point Lighthouse nicht. Dies ist weit und breit der einzige Weg und es gibt keine Abzweigungen. Sonderlich schwer ist er ebenfalls sicht, also perfekt für einen entspannten Tag.

Wir erreichen den Leuchtturm und den vorgelagerten Parkplatz. Besichtigen beziehungsweise nah ran kommt man an das acht Meter hohe Leuchtfeuer leider nicht. Er ist wirklich ein schöner Leuchtturm: weiß lackiertes Holz, eckige Form und natürlich einen Balkon, der rund um die Kuppel führt.

Katiki Point Lighthouse
Katiki Point Lighthouse

Das Hinweisschild, was am Eingang zum Weg zum Leuchtturm steht, schickt und den Parallelweg entlang. Von hier aus sind es nur ein paar weitere Meter zum Eingang des Naturreservats.
Das Naturreservat ist nicht sehr groß. Es liegt dafür umso schöner auf einer schmalen Halbinsel. Als Besucher hat man also zu beiden Seiten Meerblick. Ich bin sehr gespannt, ob wir so viel Glück wie auf der Halbinsel Kaikoura haben und einige Seelöwen, Robben oder vielleicht sogar Pinguine sehen werden.

Nur wenige Momente später steigt mir ein sehr bekannter Geruch in die Nase. Wer von euch schon mal eine Robbenkolonie oder mehrere Seebären oder ähnliches in freier Wildbahn (und ich hoffe aus sicherer Entfernung) an Land gesehen hat, wird den Geruch kennen. Und der ist wirklich weit entfernt von frischer Meeresbrise. Aber dafür ein untrügliches Zeichen, dass sie ganz in der Nähe sind.

Landschaft am Naturreservat Kātiki Point Walking Track
Landschaft am Naturreservat Kātiki Point Walking Track

Die Landschaft an der Küste der Halbinsel ist allein für sich ein Highlight. Orangegelber Strand, weinrotes Seegras und schwarze, zerklüftete Felsen, die von strahlendblauen Meer umspült werden. So leicht sind die Robben gar nicht zu entdecken, aber es dauert nicht lange, bis wir die erste ausmachen können. Die liegt ganz in Robbenmanier wie ein Klops auf den Steinen und döst vor sich hin.

Wenn man seinen Blick für Robben geschärft hat, ist es gar nicht mehr so schwer, die Küstenbewohner von Felsen zu unterscheiden. Wir sehen wirklich mehrere Tiere und sogar einige der Gelbaugenpinguine, die hier leben. Die halten sich aber, wie ihnen nachgesagt wird, lieber gut versteckt und mit viel Abstand zum Weg im Gebüsch auf.

Robben am Strand vom Naturreservat am Katiki Point
Robben am Strand vom Naturreservat am Katiki Point

Falls ihr mal in der Nähe seid und Zeit habt, dann lohnt sich ein Besuch. Ihr müsst den Weg ab Moeraki nicht laufen, sondern könnt auch mit dem Auto bis zum Parkplatz am Leuchtturm fahren. Der Besuch im Naturreservat ist kostenfrei, aber zwei Sachen gibt es zu beachten. Die Öffnungszeiten für das Naturreservat sind von 7:30 Uhr morgens bis 5:30 Uhr abends. Danach wird das Gelände geschlossen. Und es gibt nichts, wo ihr euch Getränke oder Snacks kaufen könnt.

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Unterkunftstipp für Moeraki

Diesmal kann ich euch die Unterkunft nicht verlinken, denn die Besitzer haben sie nicht auf den einschlägigen Buchungsplattformen online gestellt. Ich bin damals auch nur auf das Schild am Straßenrand auf diese Unterkunft aufmerksam geworden, aber sie hat uns beiden so gut gefallen, dass wir kurz entschlossen um eine Nacht verlängert haben.

Unterkunft in Moeraki
Unterkunft in Moeraki

Die kleine Ferienwohnung liegt mittig auf einem Hügel und besteht aus einem Raum mit Küche, Wohnzimmer und einem Schlafbereich. Ein eigenes Badezimmer gibt es ebenfalls, aber das Highlight ist der Balkon. Von dem aus könnt ihr über die Bucht schauen und sogar die Moeraki Boulders sehen.

Balkon der Unterkunft
Balkon der Unterkunft

Ich weiß nicht, ob es noch die gleichen Besitzer sind oder ob die Wohnung noch vermietet wird, aber falls ja, dann ist diese Unterkunft ein klasse Tipp. Ich weiß die Hausnummer leider nicht mehr, aber sie liegt in der Schleife, die die Haven Street an ihrem Straßenende macht. Vergleicht die drei Häuser einfach mit dem Bild. Das Haus ist bei Google Maps jetzt zwar dunkelblau – weiß gestrichen, aber das werdet ihr finden.

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Weitere Reisetipps zu Neuseeland


Warst du selbst schon bei den Moeraki Boulders oder planst eine Reise dorthin? Lass es mich in den Kommentaren wissen – ich freue mich auf deine Fragen, Tipps oder Erfahrungen!

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