Städtereise, Frankreich
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Städtereise Lyon – Sehenswürdigkeiten und Reisetipps

Lyon ist die drittgrößte Stadt Frankreichs und eignet sich super für einen Städtetrip.

Hier, wo Rhône und Saône zusammenfließen sind Frankreichs Gastronomie und Guignol zuhause. Geheime Gänge ziehen sich durch die Häuser und Höfe der Altstadt und das ehemalige Weberviertel. Bunte Streetart an den Häuserwänden erzählt von bekannten Einwohnern und der Geschichte der Stadt.

Lyon, ich bin gespannt auf Dich und Deine Sehenswürdigkeiten.


Inhaltsverzeichnis

Lyons Sehenswürdigkeiten und Reisetipps

1. Vieux Lyon – die Altstadt von Lyon
2. Das Théâtre Gallo Romain und Notre Dame de Fourvière
3. Croix-Rousse – das ehemalige Weberviertel
4. Presqu’île – das moderne Stadtzentrum
5. Die Bouchons – Lyons traditionelle Bistros
6. Traboules – die geheimen Gänge in Lyon
7. Guignol
8. Les Murs – Lyoner Streetart
9. Städtetrip Lyon – was habe ich verpasst?


Lyons Sehenswürdigkeiten und Reisetipps

Vieux Lyon – die Altstadt von Lyon

Seit 1998 steht die Altstadt (und ein Teil der Halbinsel) – Vieux Lyon – unter dem Schutz des UNESCO Kulturerbes. Die Altstadt besteht aus drei Stadtteilen, die mittlerweile zusammengewachsen sind. In den 60er Jahren sollten einige Teile modernen Betonbauten weichen. Ein Glück, dass der Plan nicht umgesetzt wurde!

Vieux Lyon - die Altstadt von Lyon
Lyons Altstadt mit der Kirche Notre Dame de Fourvière (oben rechts).

Selbst im Hochsommer, wenn sich die Touristen in den Gassen drängen macht es Spaß, durch das Renaissance-Viertel zu schlendern. Im Gegensatz zu den Haupteinkaufsstraßen im 2. Arrondissement haben die Läden und Souvenirshops hier auch am Sonntag geöffnet.

Straßen in Vieux Lyon - der Altstadt von Lyon
Sonntag morgens sind die Straßen in Lyons Altstadt noch verschlafen.
Das ändert sich, sobald die Geschäfte öffnen.

Vielleicht fällt euch eine der Messingplatten auf, die an manchen Häuserwänden angebracht sind. Einige erzählen von dem jeweiligen Haus oder der Straße, eine andere markiert evtl. den Eingang zu einem der bekannten Traboules.

Das Théâtre Gallo Romain und Notre Dame de Fourvière

Von der Kirche Saint-Jean-Baptiste in Lyon’s Altstadt habe ich den Weg über die Montée du Gourguillon, vorbei am Théâtre Gallo Romain zur Kirche Notre Dame de Fourvière gewählt. Ich fand den Weg, wenn auch anstrengend, sehr schön.

Neben der Kirche steht der Tour Métallique de Fourvière – ein Funkturm der verblüffende Ähnlichkeit mit dem Eifelturm in Paris hat. Zwischen Kirche und Funkturm bietet sich ein toller Ausblick auf Lyon.

Was bei einem Städtetrip Lyon - der Ausblick auf Lyon zwischen Notre Dame de Fourvière und dem Tour Métallique de Fourvière.
Ausblick auf Lyon

Eine andere Möglichkeit zur Notre Dame de Fourvière zu gelangen sind die Treppen, die am Gare St-Paul beginnen und oben auf auf dem Berg enden.

Wer weder gerne Treppen steigt, noch den Berg hoch laufen möchte, der kann sich mit der Standseilbahn ab der Metrostation Vieux Lyon direkt zur Haltestelle Fourvière gondeln lassen.

Alternativ könnt ihr auch zur Haltestelle Minimes fahren und schaut euch das Théâtre Gallo Romain – ein Amphitheater – an. Wer mehr über das römische Amphitheater erfahren möchte, für den ist das anliegende Museum eine super Ergänzung.

Théâtre Gallo Romain - das  Amphitheater in Lyon
Das Théâtre Gallo Romain

Croix-Rousse – das ehemalige Weberviertel

Riesig wirken die Häuser in Croix-Rousse. Und die sind wirklich höher geschnitten, als im Rest der Stadt.

Häuser in Croix-Rousse – das ehemalige Weberviertel von Lyon.

Teils vier Meter hohe Decken pro Stockwerk sollen keine Seltenheit sein. Warum ist schnell erklärt: die Häuser wurden extra so hoch gebaut, um riesige Webstühle unterbringen zu können.

Einen Einblick in die Zeit der Weber, ihr Leben und ihre Arbeit bietet das Museum „Maison de Canuts“ – frei übersetzt: Haus der Weber. Streetartliebhaber finden in Croix-Rousse das bekannte Mur de Canuts.

Aber nicht nur das: hier liegt auch der Cour des Voraces: das Traboule mit der sechsstöckigen Treppe.

Croix-Rousse ist im Gegensatz zum Rest der Stadt ein sehr entspannter Stadtteil, mit kleinen Parks und steilen Anstiegen, die man nicht unterschätzen sollte.

Presqu’île – das moderne Stadtzentrum

Im 2. Arrondissement schlägt das moderne Zentrum der Stadt. Zwischen hochkarätigen Boutiquen wie Louis Vuitton und Hermes reihen sich Modemarken wie Zara, Super Dry oder Fossil in den Straßen aneinander.

Selbst wenn ihr nicht auf Shopping aus seid: schaut euch den Stadtteil trotzdem an. Die Straßen zwischen dem Place Bellecour und dem Rathaus der Stadt sind gesäumt von wunderschönen Bürgerhäusern.

Prachtbauen in Lyon

Das Rathaus (Hôtel de Ville), am Place des Terreaux, ist ein richtiger Prachtbau. Was sage ich – der gesamte Platz ist beeindruckend. Hier liegt auch das Kunstmuseum „Musée des Beaux-Arts de Lyon“.

Das Rathaus von Lyon am Place des Terreaux.

Definitiv nicht zu übersehen ist die Fontaine Bartholdi. Der Brunnen wurde 1892 von Frédéric-Auguste Bartholdi entworfen. Der Name sagt euch nichts? Das mag sein, aber ihr werdet sein bekanntestes Werk kennen: die Freiheitsstatue in New York.

Fontaine Bartholdi in Lyon
1857 hat der damals 23 – jährige Bildhauer Frédéric-Auguste Bartholdi an der Ausschreibung für den Entwurf des Brunnens teilgenommen. 1889 wurde er schließlich der Öffentlichkeit präsentiert

Die Bouchons – Lyons traditionelle Bistros

Abends, wenn die Einkaufsläden geschlossen haben, treten die Bouchons, Lyons traditionelle Bistros, noch mehr in den Vordergrund.

Das liegt vielleicht auch daran, dass die Gastronomen jeden ihnen zur Verfügung stehenden Platz außerhalb des Bistros ausnutzen, um möglichst viele Gäste zu bewirten.

Ein typisches Bouchon sieht definitiv gemütlich aus. Dunkle Holzmöbel, rot-weiß karierte Tischdecken, eine Flasche Beaujolais (auch „pot“ genannt) und traditionelle Lyoner Küche.

Wäre da nicht der Nachbartisch, der so nah steht, dass die Gäste Ellenbogen an Ellenbogen sitzen oder das laute Stimmengewirr der vielen anderen Gäste rundherum, die sich in an den Tischen drängen. Nicht zu vergessen: die Touristen und Einheimischen, die sich ihren Weg durch den schmalen, übriggebliebenen Straßenstreifen bahnen.

Bouchons in Lyon
Kein seltener Anblick: in Lyon reihen sich die Bouchons aneinander

In machen Straßenzügen hat es was von asiatischem Nachtmarkt – nur ohne Plastikhocker.

Trotzdem, oder gerade deshalb sind Bouchons nicht nur bei Touristen extrem beliebt. Ich denke: einen Tisch zu reservieren macht hier durchaus Sinn.

Traboules – die geheimen Gänge in Lyon

Traboules sind Passagen, die durch Treppenhäuser und Hinterhöfe zwei oder mehrere Straßen miteinander verbinden. Die ersten stammen aus der Zeit der Renaissance (15. – 16. Jahrhundert). Später haben die Seidenweber diese Treppenhauskonstruktionen genutzt, um ihre Waren schnell und sicher transportieren zu können. Während der Weberaufstände in den Jahren 1831, 1834 und 1848 sowie im zweiten Weltkrieg wurden sie auch als Versteck oder Fluchtweg genutzt.

Die Traboules in Lyon findet ihr in den alten Stadtteilen Vieux Lyon und Croix-Rousse. Insgesamt soll es über 400 von ihnen geben. Für Touristen sind sie nicht immer ganz einfach zu entdecken.

Traboule in Lyons Altstadt
Mal gut gekennzeichnet, mal verschlossen: die Traboules in Lyon
Der Cour des Voraces: das wohl bekannteste Traboule in Croix-Rousse

Manche sind von einer Seite z.B. öffentlich zugänglich und man kommt auch problemlos am anderen Ende raus, dafür braucht man von der anderen Seite einen Zahlencode um sie zu betreten.

Die Traboules im Stadtteil Croix-Rousse erkennt ihr an dem Löwensymbol neben der Haustür.
Im Stadtteil Vieux Lyon dagegen werden die Traboules mit Messingplatten an der Hauswand gekennzeichnet.

Traboules sind definitiv ein kleines Erlebnis. Als Tourist ist man sich nie sicher, aus welchem Haus und in welcher Straße man wieder herauskommt.

Wenn ihr ein Traboule entdeckt, dann öffnet die Tür und lasst euch überraschen, wohin euch die Gänge führen.

Eine Übersicht über die Traboules könnt ihr euch in der Touristeninformation holen oder ihr nehmt an einer geführten Tour teil. Iphone Benutzer haben es einfacher: in der kostenlosen App Traboules de Lyon sollen alle Wege verzeichnet sein.

Guignol

Der Place de la Trinité - Guignols Geburtsort in Lyon.

Auf Souvenirs in der Altstadt ist er mir aufgefallen, aber ich konnte ihn nicht zuordnen. Je näher ich dem Place de la Trinité komme, desto öfter sehe ich ihn: Guignol.

Guignol ist das Gegenstück zum deutschen Kasper und wurde im Quartier Saint Georges erschaffen.

Seit jeher ist der Place de la Trinité der Ort an dem Puppentheaterstücke aufgeführt werden. Auch heute können sich jung und alt seine Geschichten z.B. im „La Maison de Guignol“ ansehen. Ich habe nur die Auslage angesehen – alleine die Aufführungsräume versprühen den Charme der Altstadt und wären für mich eher der Grund eine Aufführung zu besuchen (abgesehen mal von der Tatsache, dass ich eh nichts verstehen würde.)

Les Murs – Lyoner Streetart

Bei meinem Städtetrip in Lyon ist mir eine besondere Kategorie der Streetart aufgefallen: die Murs

Murs sind großflächige Wandgemälde, die sich im gesamten Stadtgebiet von Lyon verteilt finden lassen. Einige der bekanntesten sind „Le Mur des Canuts“ oder das „Fresque des Lyonnais“ im Stadtteil Croix-Rousse.

„Fresque des Lyonnais“
„Library of the city“

Ein paar Hundert Meter weiter, am Ufer der Saône, am Anfang der Innenstadt, im 2. Arrondissement, befindet das Fresko „Library of the city“.

Im 3. Arrondissement, nahe der Metrostation Guillotière findest Du das „Le Mur du Cinema“ und zwischen den Stadtteilen Moliere Vauban und La Part-Dieu ist das „Fresco de Paul Bocuse“.

„La Tour de Babel“ liegt weiter südlich im 8. Arrondissement zwischen Audibert Moulin A Vent und Monplaisier.

Städtetrip Lyon – was habe ich verpasst?

Ich bin mir sicher, dass Lyon noch einiges auf Lager hat!
Für meinen ersten Besuch habe ich eine Menge gesehen und muss sagen: Lyon ist eine wirklich schöne Stadt.

Lyon am Abend

Was ich beim nächsten Besuch machen möchte? Das Museum „Musee Lumière“ steht für mich ganz hoch oben im Kurs. Die Brüder Lumière waren die Erfinder des Kinos – voll mein Ding.

In einem Bouchon möchte ich auch gerne mal Essen gehen. Vielleicht im Stadtteil Croix-Rousse, denn den fand ich etwas charmanter, als die Altstadt und die Innenstadt.

Ein paar der weniger bekannten Murs würde ich auch gerne sehen und einen Ausflug nach Beaujolais unternehmen: die Weinregion nördlich von Lyon.


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Wart ihr schon mal in Lyon? Erzählt mir in den Kommentaren, was ich verpasst habe und was auf jeden Fall einen Besuch wert ist.

4 Kommentare

  1. Monika Böker sagt

    Dein wunderbarer Bericht über Lyon hat mich sehr neugierig gemacht. Obwohl ich vor etlichen Jahren einmal dort war, damals war nach meinem Empfinden die Innenstadt von Lyon eine riesige Baustelle, habe ich nicht viel wiedererkannt. Bei nächster Gelegenheit also nochmal Lyon! Besonders spannend finde ich die Traboules. Du entdeckst und ich folge dir. LGr.

    • Das stimmt. Eine Städtereise steht und fällt nicht nur mit dem Wetter, sondern auch mit den Baustellen in der Stadt. Ich drücke Dir die Daumen, und bin mir sicher, dass Du bei Deinem nächsten Besuch in Lyon mehr Glück haben wirst. Ich freue mich, wenn Du mir dann davon erzählst und berichtest, wie Dir die Traboules gefallen haben.

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