Lettland, Städtereise
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Riga – ein Städtetrip in Lettlands Hauptstadt

„Fährst Du auch nach Riga?“ Fragt meine Schwester, als ich ihr von dem geplanten Roadtrip durch Litauen und Lettland erzähle. Ja, ein Besuch in Riga steht auch auf dem Plan.

Sie hat bereits vor ein paar Jahren einen Städtetrip nach Riga gemacht.
Während sie in Erinnerungen schwelgt, höre ich gut zu und notiere mir ein paar Reisetipps.


Inhaltsverzeichnis

Unterkunftssuche für Fortgeschrittene
Städtetrip Riga – Sehenswertes und Sehenswürdigkeiten
Das Jugendstilviertel von Riga


Unterkunftssuche für Fortgeschrittene

Meine Unterkunft in Riga

Ich habe in Riga ein Air B’n’B gebucht.
Das Apartment liegt in einem alten, dunkelgrauen Mehrfamilienhaus. Mein Gastgeber ist selbst nicht vor Ort, hält dafür regen Kontakt per Smartphonenachrichten und schickt mir alle Infos, die ich brauche, um mein Apartment zu erreichen.

Rechts, vor der schweren, rostbraunen Eingangstür des Mehrfamilienhauses hängt ein kleiner Safe. Darin liegt der Schlüssel für die Eingangstür. Ich habe die Kombination bekommen, entnehme den Schlüssel und öffne die Tür. Soweit so gut. Weiter komme ich erst mal nicht.

Im Hausflur ist es dunkel. Ich taste nach dem Lichtschalter. Rechts an der Wand rattern alte Stromkästen zuverlässig vor sich hin. Links hängen in die Jahre gekommene Briefkästen. Hier und da blättert die gelbe Wandfarbe fröhlich ab.
Der weitere Weg ist versperrt. Die beiden stabilen Holztüren vor mir sind verriegelt.

Ich krame mein Smartphone raus und lese nach. Das Licht geht aus. Wieder taste ich nach dem Lichtschalter und lese weiter: Die rechte Tür ist richtig. Ich tippe die Zahlenkombination, die mir der Vermieter mitgeschickt hat, in das Codeschloss, öffne die Tür, die gerade so an den Stromkästen vorbeipasst und blicke in den weiß gestrichenen Gang, der runter in den Keller führt.
Ich bin Souterrainbewohner.

Hier, im Keller, gehen wieder 2 Türen ab. Ich fühle mich langsam etwas, wie Alice im Wunderland. Die linke Tür öffnet sich einen Spalt breit nach innen, ein kleines Mädchen lugt hervor und schaut mich erstaunt an. Und bumm. Ist die Tür wieder zu.

Das war wohl mein Publikumsjoker. Dann kann es nur die rechte Tür sein. Muss es so oder so, denn auch hier hängt ein Schlüsselsafe mit Zahlenkombination. Und tatsächlich: hinter der Kellerwohnungstür liegt mein richtig schickes Apartment!

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Städtetrip Riga – Sehenswertes und Sehenswürdigkeiten

Nach 15 Minuten Fußweg komme ich langsam ins Stadtzentrum. Mein Stadtrundgang beginnt bei der Geburtskathedrale. Der Herbst ist im vollen Gange und das Wetter auf meiner Seite. Die Sonne scheint und die herbstfarbenen Blätter versperren die Sicht auf das Gebäude.

Gerade mal 300 Meter von der Geburtskathedrale entfernt steht das 42 m hohe Freiheitsdenkmal. Der Sockel der Freiheitsstaue gefällt mir. Er ist mit über 50 Skulpturen verziert und zeigt Motive der lettischen Mythologie, Kultur und Geschichte des Landes.

Geburtskathedrale in Riga
Freiheitsdenkmal Riga

Ein Spaziergang durch die Altstadt macht unglaublich viel Spaß. Alle Sehenswürdigkeiten sind locker zu Fuß zu erreichen und so komme ich als nächstes am Pulverturm vorbei. Das Wetter ist heute zu schön für eine Besichtigung und den Besuch im angrenzenden Kriegsmuseum, also gehe ich weiter zum Domplatz.

Der Pulverturm in Riga
Der Dom von Riga

Bis zum Rathausplatz mit dem Schwarzhäupterhaus ist es von hier aus auch nicht weit. Dort angekommen bleibe ich kurz stehen und warte auf die Gelegenheit ein Bild ohne die Touristengruppe zu machen. Während ich warte, denke ich mir: Vielleicht bekomme ich von der Akmens Brücke einen tollen Blick und ein super Foto auf die Stadt.

Nein, von der Akmens Brücke aus ist der Blick als Fußgänger nicht so der Bringer, also zurück zum Rathausplatz. Jetzt ist die Gruppe weg – meine Chance!

Der Rathausplatz mit Schwarzhäupterhaus

So, wohin jetzt? Ich zücke mein Smartphone und schaue bei Google Maps. Ah, die drei Brüder fehlen mir noch.

Bisher hatte ich Glück: alle Gebäude waren super zu fotografieren. Hier wird es schwierig. Die drei Brüder sind nicht so leicht auf ein Bild zu bekommen.
Ich bin nicht alleine mit der Aufgabe – die kleine Touristengruppe müht sich ebenso ab und achtet nicht wirklich auf die Erzählung des Tourguide.

Genug Sightseeing für heute. Ich schlendere noch eine halbe Stunde durch die Straßen und mache mich dann auf den Weg zurück ins Apartment.

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Das Jugendstilviertel von Riga

Der nächste Tag in Riga beginnt früh. Ich luke aus dem Souterrainfenster meiner Unterkunft und spähe durch das Fenstergitter auf die Einfahrt. Die Sonne scheint. Perfekt!

Bevor ich Riga auf Wiedersehen sage und mich auf den Weg zum Gauja Nationalpark mache, möchte ich mir noch das Jugendstilviertel ansehen. Gestern, nach der Tour in die Umgebung, war es wieder zu dunkel. Heute ist meine Chance.
Ich parke vor dem Rigaer Schloss auf der 11. novembra krastmala, ziehe ein Parkticket und habe genau eine Stunde Zeit.

Blick auf Rigaer Schloss

Ich bin fix zu Fuß unterwegs und erreiche die, für ihre Jugendstilarchitektur bekannte, Albertstraße innerhalb von 15 Minuten (Kaffee holen war auch noch drin).

Bei dem Anblick von schöner Architektur geht mir immer das Herz auf. Furchteinflößende Löwen, sorgfältig gestaltete Blumen, riesige Männer- und Frauengesichter. Wie schön können Häuser bitte aussehen? Wie so oft (und das kennt sicher jeder Reisende) werden manche Häuser gerade dann restauriert, wenn man zu Besuch ist. Das ist halt so. Sich darüber ärgern lohnt nicht.

Jugendstilarchitektur in Riga
Riga - Jugendstilarchitektur

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Riga ist eine absolut tolle Stadt, die ich sicher nochmal besuchen werde.
Wart ihr schonmal in Riga? Erzählt mir von in den Kommentaren.

2 Kommentare

  1. Klife sagt

    Riga ist phänomenal. Die Pelmeni-Restaurants sind der Kracher.
    Wir waren zu Midsommer da und haben traditionell brennende Strohballen einen Berg hinunter gerollt, Blumenhaarkränze geflochten und sind durch die Nacht getanzt. Riga ist extrem zu empfehlen.

    • Wow, das klingt nach einem mehr als gelungenen Städtetrip!
      Das wäre auch was für mich.
      Midsommer in Riga, ja? Ich hab’s mir gemerkt.

      Lieben Dank.

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