Lettland, Sehenswürdigkeiten
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Sigulda im Gauja Nationalpark

Nach dem Städtetrip in Riga warten ca. 920 km² Natur im Gauja Nationalpark auf mich. Ich habe zweieinhalb Tage für Lettlands größten Nationalpark eingeplant. Mein Ausgangspunkt ist der Ort Sigulda – und der hat einiges zu bieten.

Ich nehme den Ort genau unter die Lupe und euch mit auf zwei wunderschöne, kleine Wanderungen.

Sigulda – Action und sehr viel Wanderpotenzial

Sigulda liegt 45 Autominuten von der lettischen Hauptstadt Riga entfernt.
Mit dem Zug braucht ihr ca. eine Stunde mit der Eisenbahnlinie Riga – Valka. Selbst, wenn ihr keine Übernachtung einplant, lohnt sich ein Tagesausflug allemal.

Die Touristeninformation ist direkt am Hauptbahnhof und sehr gut ausgestattet. Noch ein dickes Plus: Die ersten Wanderwege sind nur einen Katzensprung entfernt.

Wer Action mag, ist hier ebenfalls gut aufgehoben. Der Ort bietet eine Menge an Freizeitaktivitäten für groß und klein: Ihr könnt mit einer Seilbahn über die Gauja gondeln, im Erlebnispark „Tarzāns” durch Baumwipfel schwingen, den Zoo besuchen, im Schwimmbad relaxen, im Windtunnel durch die Luft schweben und einiges mehr.

Die richtigen Adrenalinjunkies kommen auf der 1200 Meter langen Bob- und Rennschlittenbahn, im Sommer wie im Winter, voll auf ihre Kosten. Ich sage nur: 16 Kurven bei einer Geschwindigkeit von bis zu 125 km/h!

Für mich ist das zu aufregend. Ich streife lieber durch die Natur und schaue mir die Stadt genauer an.

Sehenswertes in und rund um Sigulda

Laima Uhr und Wasserturm

Die erste Sehenswürdigkeit prangt direkt am Bahnhofsplatz. Als unwissender Touri lerne ich erst später, dass die Laima Uhr von der Schokoladenfabrik „Laima“ speziell für Sigulda angefertigt wurde und der Wasserturm ein Überbleibsel aus der Zeit der Dampflokomotiven ist und heute für Ausstellungen genutzt wird.

Bahnhofplatz in Sigulda - Lettland
Der Bahnhofsplatz in Sigulda mit der Laima-Uhr und dem Wasserturm

Die Schwertbrüderordensburg

Mein zweiter Stop bei der Erkundungstour rund um Sigulda ist die Schwertbrüderordensburg. Die Burgruine liegt gegenüber dem neuen Schloss und kann gegen eine Eintrittsgebühr besichtigt werden.

Schwertbrüderordensburg in Sigulda
Die Schwertbrüderordensburg mit Tempelritterkreuz

Wanderung durch die Vējupīte-Schlucht zum Paradiesberg in Sigulda

Eins vorweg – die kurze Wandertour hat es in sich, aber sie lohnt sich!
Wer mit Treppensteigen nichts am Hut hat, ist hiermit nicht gut beraten. Alle anderen erwartet eine wilde Waldlandschaft mit guten Waldwegen und vielen Holztreppen und am Ende der Tour ein wunderschöner Ausblick vom Maler – oder Paradiesberg.

Treppensteigen für Fortgeschrittene
Wer Treppen nicht mag, ist hier nicht gut beraten.

Der erste Stop ist die Petershöhle. Um zu ihr zu gelangen geht es viele Treppen abwärts. (Ich erwähne den Teil mit den Treppen extra noch mal – der Stairmaster im Fitnessstudio kann dagegen einpacken.)

Unten angekommen gabelt sich der Weg – links ein entspannter Wanderweg, rechts wartet die nächste Treppe. Wer einen Blick auf und in die Petershöhle werfen möchte, dem bleibt nichts anderes, als die Stufen zu erklimmen. Das ist aber überschaubar.

Nach ein paar Stufen steht man direkt vor der Petershöhle und sieht nicht viel – wie auch: man steht direkt vor dem riesigen, schmalen Eingang. Und mehr ist es nicht: ein riesiges, hohes Loch im Fels. Schöner sind die Markierungen, die in den Sandstein geritzt wurden – aber letztendlich ist das auch nicht so umwerfend spektakulär.

Natur Pur im Gauja Nationapark

Der Rest vom Weg ist dagegen umso schöner. Ihr lauft auf gut ausgebauten Wegen durch die wilde Natur der Vējupīte-Schlucht, bevor es am Ende wieder treppauf geht und der Weg am Paradiesberg endet. Für all die Mühen werdet ihr mit einem traumhaften Blick auf Burg Turaida belohnt.

Paradiesberg mit Burg Treyden in Sigulda
Blick auf Burg Turaida

Tipp: Um den Ausblick zu bekommen, müsst ihr nicht extra durch die Vējupīte-Schlucht laufen. Parkt einfach am Friedhof in Sigulda und geht ganz entspannt ein paar Meter durch den Wald. Dann seid ihr auch da.

Die Burg Turaida könnt ihr ebenfalls besichtigen. Der Eintritt kostet in der Nebensaison 6 Euro. Ein Parkplatzticket bekommt ihr für 1,50 Euro. Auf dem Weg dahin liegt die Gutmannshöhle. Die habe ich ausgelassen, man kann halt nicht alles ansehen.

Burgruine Krumen

Erinnert ihr euch an die Seilbahn, die ich im ersten Absatz erwähnt habe? Die fährt (im Sommer) von Sigulda über die Gauja nach Krimulda. Hier bekommt ihr alle Infos zu den Abfahrtszeiten und Ticketpreisen.

Burgruine Krimulda
Burgruine Krimulda

Die Teufelsschlucht

Fußgängerbrücke zur Teufelsschlucht

Bei meinem Besuch in Sigulda hatte ich meinen Mietwagen dabei. Sehr praktisch.
Ohne den wäre ich nicht zur Fußgängerbrücke und zur Teufelsschlucht gekommen.

Der gesamte Weg ist echt schön und leicht zu laufen.

Auch die Brücke ist richtig cool.
Klar, mit mehr Personen kommt sie etwas ins schwanken, aber der Blick auf das Ufer der Gauja ist richtig gut. Vom Ende der Brücke sind es nur ein paar Meter bis ihr gegenüber der Teufelsschlucht steht.

Blick von der Fußgängerbrücke
Die Teufelsschlucht

All das habe ich mir angesehen – und dabei gibt es noch so viel mehr, wie z.B. der Ort Cesis mit seinem mittelalterlichen Kern.
Ich finde: Ein Besuch – und sei es ein Tagesausflug ab Riga – lohnt sich sehr.


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Wart ihr schon mal im Gauja Nationalpark? Wie hat es euch gefallen?
Hinterlasst mir gerne einen Kommentar.


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