Von den 4 Wochen, die man mit dem Visum im Land bleiben kann, habe ich die letzte im Norden der Insel verbracht. Hier tobte 26 Jahre lang Bürgerkrieg. Daher war es Touristen nicht gestattet, den Norden zu besuchen. Seit ein paar Jahren sind die Regionen zugänglich, aber so richtig touristisch erschlossen ist der Norden nach wie vor nicht. Mir hat es dort gut gefallen. Auch wenn alles etwas anders war, als im Rest der Insel.
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Uppuveli
Mein Aufenthalt begann, wie so oft auf dieser Reise am Busbahnhof. 4 Stunden Fahrt lagen hinter mir. 2 km zum Hotel im Strandort Uppuveli noch vor mir. Das TukTuk ist eine der schnellsten und kostengünstigsten Möglichkeiten von A nach B zu kommen. Vorausgesetzt, man wird sich über den Preis einig. Wir wurden uns einig und so stand ich ein paar Minuten später auf der Terrasse mit Blick auf den Strand.
Der Strand von Uppuveli ist kilometerlang und schön feinsandig. Bis auf ein paar kleine Restaurants ist er unbebaut. Uppuveli selbst ist ein überschaubarer Ort mit vielen Restaurants und Unterkünften. Im Gegensatz zu den bekannten Stränden im Süden geht es hier allerdings richtig ruhig zu.
Mich hat es sehr überrascht, Kühe am Strand zu sehen. Das ist hier keine Seltenheit. An einem Abend hatte ich sogar ein Dinner zwischen Kühen. So etwas erlebt man auch nicht alle Tage.
Apropos Dinner. Je nördlicher man kommt, desto mehr lehnt sich das Essen an die indische Küche an. Das betrifft auch den Schärfegrad.
Generell wird in Sri Lanka gerne scharf gegessen. In den Touriorten sind die Leute darauf eingestellt, dass die Besucher bei der normalen Würzung Schnappatmung bekommen und ihnen die Schweißperlen auf der Stirn stehen.
Hier oben legen sie gefühlt noch eine gute Prise oben drauf.
Wenn ihr am Strand Richtung Trincomalee lauft, kommen langsam immer mehr Fischerboote und Fischerhäuser in Sicht. Ab hier wird es eher unromantisch. Zwischendrin gibt es alle paar Meter einen Weg, der euch zurück auf die Hauptstraße und ins Ortszentrum von Trincomalee bringt.
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Trincomalee
Die Hafenstadt mit kleinem Stadtkern, Bus- und Bahnhof wird von den Einheimischen liebevoll Trinco genannt.
Eine der Hauptsehenswürdigkeiten ist der hinduistische Pathirakali Amman Tempel. Er ist nicht der erste Tempel, den ich in Sri Lanka gesehen habe, aber durch seine leuchtenden Farben einer der eindrucksvollsten. Ich könnte jedes Mal ewig davorstehen und mir die Details ansehen.
Ein weitaus größerer Tempel befindet sich nicht weit entfernt auf dem Felsvorsprung Swami Rock.
Der Tirukoneswaram ist zu Ehren von Shiva, dem höchsten Gott des Hinduismus, errichtet worden. Einiges seiner Pracht musste der durch die portugiesischen Kolonialbesatzer einbüßen. Nicht alle Reliquien konnten gerettet oder geborgen werden. Trotzdem ist der Tempel einen Besuch wert. Allein die Lage ist wunderschön, da der Fels von drei Seiten vom Meer umgeben ist.
Der Hin- und Rückweg zum Tirukoneswaram führt euch an der portugiesischen Festung Fort Frederick entlang. Mit ein wenig Glück seht ihr hier einige Axishirsche. Um ehrlich zu sein, stehen die Chancen mehr als gut. Rund um und in Trincomalee leben einige Rudel der gefleckten Hirsche. Die sind sehr zutraulich und nicht fotoscheu.
Hoteltipp Trincomalee
Ich habe im Blackstar Inn eingecheckt. Die kleine Pension liegt direkt am Strand zwischen Trincomalee und Uppuveli Beach. Von daher ist die Lage perfekt. Die Zimmer sind klein und einfach eingerichtet, haben aber alles, was man braucht. Am besten ist die Dachterasse, von der ihr auf den Strand blicken könnt. Die Besitzer sind super nett und hilfsbereit. Ich konnte dort Wäsche wachsen und habe sogar eine Papaya aus dem Garten bekommen. Einfach super!
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Nilaveli
Ein paar Kilometer über Uppuveli reiht sich schon der nächste Strandort in die Riege der abgeschiedenen Strände Sri Lankas. Nilaveli Beach ist mindestens genauso lang wie der Strand von Uppuveli, aber noch eine Spur ruhiger. Hier werdet ihr öfter auf Einheimische treffen, denn der Strand ist sehr beliebt.
Nilaveli selbst erinnert eher an ein Dorf bzw. eine Ferienhaussiedlung. Unterkünfte und Restaurants findet ihr hier aber auch.
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Jaffna
Nördlicher als Jaffna geht es in Sri Lanka fast nicht. Falls ihr über die A9 Richtung Jaffna fahrt, werdet ihr zwangsläufig am Elefantenpass vorbeikommen. Mein Bus ist einfach dran vorbeigefahren, da blieb mir nur ein kurzer Blick aus dem Fenster. Wenn ihr die Möglichkeit habt, haltet kurz an und schaut euch das Denkmal und die ausgestellten Kriegsfahrzeuge an.
Das Hauptleben spielt sich in Jaffna Town ab, im kleinen, wuseligen Zentrum zwischen Hospital Road und Stanley Road.
Dass der Bürgerkrieg der Stadt ordentlich zugesetzt hat, spürt man hier kaum.
Die Kriegsvergangenheit ist aber anhand der vielen Ruinen, die ich bei meinem Stadtrundgang gesehen habe, nicht zu leugnen.
Eine der größten ist das ehemalige Verwaltungszentrum Old Kachcheri. Das prunkvolle Anwesen im Old Park wurde ursprünglich als Garten und Gelände der Residenz des britischen Regierungsvertreters erbaut. Im Bürgerkrieg wurde es besetzt und als Armeelager benutzt. Heute stehen nur noch die verwucherten Überreste.
Das Dutch Fort von Jaffna hat auch einiges erlebt. Bis auf die wehrhaften Grundmauern erinnert kaum etwas an die Befestigungsanlage. Im Gegensatz zum Galle Fort gibt es hier bis auf eine riesige Grünfläche nur Details zu entdecken.
Ein weiterer sehr schöner Zeitzeuge ist das Mantri Manai. Der historische Ministerpalast gehört zu den archäologisch geschützten Denkmälern der Stadt.
Unweit davon steht die goldene König Sangiliyan-Statue und der goldene Kandaswamy Kovil. Den hinduistischen Tempel hätte ich mir gerne von innen angesehen. Leider hatte ich Pech. Das Gelände war menschenleer und die Türen verschlossen.
In Jaffna kann man gut durch die Straßen spazieren. Allerdings ist es ratsam, hier etwas mehr auf angemesse Kleidung zu achten als im touristischeren Süden. Einer der schönsten Spaziergänge hatte ich am Spätnachmittag vom Fort zurück zum Hotel. Anstatt durch die Straßen zu laufen, bin ich an der Promenade entlanggegangen. Den pastellfarbenen Sonnenuntergang gab es gratis dazu.
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