Mailand, Paris, London, New York, Vilnius.
Ok, ok. Vilnius wird es sicher nicht oft unter die Top 5 der Wunschliste für eine Städtereise schaffen. Die Konkurrenz ist auch echt hart.
Trotzdem ist Vilnius eine Städtereise wert. Aber aufgepasst!
Wenn ihr auf richtiges Metropolenfeeling aus seid, dann ist Vilnius nicht hundertprozentig der richtige Tipp für euch. Vilnius ist richtig gelassen, hat eine wunderschöne Altstadt mit einigigen Sehenswürdigkeiten ist touristisch nicht überlaufen. Also der perfekte Ort für einen entspannten Strädtetrip.
Inhaltsverzeichnis
Vilnius – Wie kommt man vom Flughafen in die Innenstadt?
Die Sehenswürdigkeiten der Altstadt
Tor der Morgenröte
Aušros Vartų Straße
Kathedrale St. Stanislaus
Gediminas-Burg
Die drei Kreuze
Užupis – die freie Republik mitten in Vilnius
Traditionell litauisch Essen in Vilnius
Restauranttipp Etno Dvaras
Die Markthalle „Halės Turgus“
Vilnius – Sehenswertes außerhalb der Altstadt
Stotis Viertel
Filmtourismus – die andere Art der Sehenswürdigkeiten von Vilnius
Standesamt mal anders – Der Hochzeitspalast
Sehenswürdigkeiten rund um Vilnius
Vilnius – Wie kommt man vom Flughafen in die Innenstadt?
Nach der Rundreise, durch Litauen und Lettland, gebe ich meinen Mietwagen am Flughafen ab und fahre mit dem Bus in die Innenstadt.
Warum auch nicht: Die Bushaltestelle ist direkt vor dem Flughafen und im Altstadtkern braucht man wirklich kein Auto. Falls ihr auch direkt in die Innenstadt fahren wollt, nehmt am besten die Busnummer 88. Die hält z.B. am Tor der Morgenröte (Aušros Vartai) und am Vincas-Kudirka-Platz (Vinco Kudirkos aikštė).
Ein 30-minütiges Einzelticket kostet gerade mal 65 Cent. Das ist einfach unschlagbar günstig und die Zeit reicht locker, um vom Flughafen in die Altstadt zu fahren.
Wie an jedem Flughafen könnt ihr natürlich auch ein Taxi nehmen, um an euer Ziel zu kommen. Eine andere Möglichkeit, in Litauen schnell und günstig von A nach B zu kommen, ist der Taxianbieter Uber.
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Städtetrip Vilnius – die Sehenswürdigkeiten von Litauens Hauptstadt
Tor der Morgenröte
Es ist Anfang Oktober bei meinem Besuch in Vilnius und man merkt es deutlich: in Litauen hält der Winter Einzug.
Mit einem Mix aus Schnee- und Nieselregen beginnt mein Stadtrundgang durch die Altstadt am Tor der Morgenröte.
Aušros Vartų Straße
In der Aušros Vartų Straße reihen sich die Sehenswürdigkeiten aneinander: die Kirche der heiligen Theresa, die orthodoxe Kirche, die Klosteranlage zum heiligen Geist, die Dreifaltigkeitskirche, das Basilianerkloster, die Nationalphilharmonie, die Kasimirkirche und nicht zu vergessen die schönen Häuser, die sich zwischendrin tummeln.
Kathedrale St. Stanislaus
Weiter geht’s zur Kathedrale St. Stanislaus mit ihrem pompösen Kirchenplatz. Wer beim Anblick des freistehenden Glockenturms denkt, dass der leicht schief steht, liegt goldrichtig. Die 1,2 Meter tiefen Fundamente konnten über die Jahre nicht mit dem weichen Untergrund mithalten.
Gediminas-Burg
Von der Kathedrale St. Stanislaus ist es nicht weit zum letzten Überbleibsel der Gediminas-Burg: dem Westturm – besser bekannt, als der Gediminas Turm. Zu Fuß erreicht ihr ihn über einen steilen Kopfsteinplasterweg. Wer nicht gut zu Fuß ist kann sich für 2 Euro p.P. einen Platz in der Standseilbahn sichern.
Der Eintritt zum dazugehörigen Museum mit Panoramablick vom Turm kostet eine Kleinigkeit.
Die drei Kreuze
Einen wirklich sehr guten Blick auf die Stadt für lau bekommt ihr dagegen auf dem Hügel der drei Kreuze. Hier gibt es keine Standseilbahn, die euch hinauffährt, aber das macht nichts. Der Weg vom Stadtzentrum (T. Koščiuška Straße) führt mitten durch den Park und ist gut zu laufen. Jeder der den Ausflug gerne mit einer Cardio Einheit verbindet, beginnt am besten im Bernardinai-Garten – hier warten einige Treppen auf euch.
Die Geschichte, die sich um die drei Kreuze rankt beginnt schaurig mit der Enthauptung einiger Mönche und endet heute als litauisches Freiheitssymbol.
Užupis – die freie Republik mitten in Vilnius
Obdachlose, Kriminelle und Prostituierte – bis 1990 war Užupis nicht gerade der Vorzeigestadtteil.
Heute sieht das ganz anders aus: Künstler haben Užupis nicht nur zum Szenestadtteil werden lassen, sondern es zur unabhängigen Republik erklärt, die ihre eigene Verfassung, Flagge und einen Präsidenten hat.
Bei meinem Besuch, Anfang Oktober, war von allem künstlerischen nicht viel zu entdecken. Das ganze Viertel war mehr als ruhig und entspannt.
Ich kann mir aber gut vorstellen, dass hier im Sommer einige coole Veranstaltungen sind.
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Traditionell litauisch Essen in Vilnius
Restauranttipp Etno Dvaras
Nach so viel Sightseeing habe ich richtig Hunger. Bisher habe ich die litauische Küche nicht probiert: das wird sich jetzt ändern. Der Vermieter meiner Unterkunft hat mir das Etno Dvaras – eine Restaurantkette, die ausschließlich traditionelle, litauische Küche zubereitet, empfohlen.
In der Altstadt von Vilnius gibt es zwei Restaurants dieser Kette: eine ist direkt gegenüber der Philharmonie, die andere (sehr urig mit gemütlichem Gewölbekeller) liegt in der Pilies g. 16, nahe dem Bernardinų sodas Park.
Nein, ich werde dafür, dass ich darüber schreibe nicht bezahlt. Ich war einfach total begeistert und das ist eine absolute Herzensempfehlung.
Einen Haken hat die Sache: Veganer gehen hier leer aus. Stellt euch auf fleischgefüllte Knödel mit Zwiebel – Speck – Sahnesauce, deftige Fleischspezialitäten und Kartoffelpuffer ein. Und bitte – probiert die kalte Rote Beete Suppe! Alleine schon wegen der Farbe.
Hätte ich diesen Restauranttipp vorher bekommen, wäre ich auch in Kaunas dort essen gegangen.
Die Markthalle „Halės Turgus“
Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr in einem anderen Land in einer Markthalle seid und die ganzen leckeren Käsesorten, Wurstwaren und das frische Gemüse seht? Ich würde dann am liebsten sofort Einkaufen und mir was leckeres kochen.
Das hat sich bei mir bisher nie ergeben, denn entweder geht am nächsten Tag mein Flug zurück oder meine Unterkunft ist einfach nicht für größerere Kochaktionen ausgestattet. Nun, es gibt schlimmeres.
Trotzdem macht es Spaß durch die Markthalle zu streifen, einen Blick auf all die leckeren, regionalen Köstlichkeiten zu werfen und sich das bunte Treiben zwischen den Ständen anzusehen.
Wie in allen Markthallen, die ich bisher besucht habe, sind auch hier kleine Restaurants und Imbisse vertreten. Es ist nicht wie selbstkochen, aber leckeres Essen bekommt ihr hier auf jeden Fall auch.
Direkt vor der Markthalle bieten ältere Damen und Herren ihre frischen und eingemachten Lebensmittel und Kräuter zum Kauf an. Klar, die Auswahl ist nicht zu vergleichen und sprachliche Schwierigkeiten beim Kauf könnte es geben, aber frischer, biologischer und saisonaler geht es wohl kaum.
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Vilnius – Sehenswertes außerhalb der Altstadt
Stotis Viertel
Einen Streifzug außerhalb der Altstadt kann ich nur empfehlen. Das Stotis Viertel liegt ganz nah an der Markthalle. Ihr könnt es einfach nicht übersehen!
Lauschige Bars, Cafes und sehr coole Streetart erwarten euch hier. Eins der Murals ist mittlerweile ziemlich bekannt: der Kuss von Putin und Trump.
Filmtourismus – die andere Art der Sehenswürdigkeiten von Vilnius
Auch Serienfans kommen in Vilnius voll auf ihre Kosten: Ihr liebt „Stranger Things“? Einige Orte, wie z.B. das Lukiškės-Gefängnis dienten als Drehort. Oder habt ihr die Netflixserie „Chernobyl“ gesehen? Die Plattenbauten im Stadtteil Fabijoniskes waren die Location für die Szenen aus Pripyat. Die werdet ihr sicher wiedererkennen!
Standesamt mal anders – Der Hochzeitspalast
Wer, wie ich, (sowjetische) Architektur mag: schaut euch z.B. den Hochzeitspalast, die Nationalgalerie für Kunst oder den Sportpalast an! Die Orte liegen alle nett verstreut in der Stadt. Wenn ihr stilecht anreisen möchtet, dann mietet euch einen alten Lada. Auf der offiziellen Tourismusseite von Vilnius bekommt ihr weitere Infos.
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Sehenswürdigkeiten rund um Vilnius
Ihr habt alles in Vilnius gesehen, was euch interessiert, aber ihr habt noch Zeit? Wie wäre es mit einem Ausflug ins Umland?
Der geografische Mittelpunkt Europas
Besucht z.B. den geografischen Mittelpunkt Europas! Ja, der liegt tatsächlich in Litauen (im Ort Purnuškės) und ist gerade mal gut 28 km nördlich von Vilnius entfernt.
Das französiche Geographieinstitut hat ihn 1989 nach diesen Faktoren errechnet:
Der nördlichste Punkt ist Spitzbergen, am südlichsten liegen die Kanarischen Inseln. Der östlichste Punkt ist das Uralgebirge und der westlichste die Azoren.
Viel mehr als dieses Denkmal gibt es hier nicht zu sehen, aber hey, es ist der Mittelpunkt Europas.
Eines der wohl bekanntesten Ausflugsziele von Vilnius ist die Wasserburg Trakai.
Für zwei bis vier Euro kommt ihr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach ca. 30 Minuten Fahrt dort an.
Wasserburg Trakai
In meinem Blogartikel zu Trakai findet ihr alle Infos und Tipps.
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Sehenswürdigkeiten und meine Reisetipps zu Litauens Hauptstadt Vilnius.
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Habt Ihr Tipps für Vilnius? Erzählt mir gerne davon in den Kommentaren.
Leider ist vieles falsch wiedergegeben.
Die Stadt ist sehr sehenswert, auch wenn es nicht DIE ultimative Metropole ist.
Das Umland ist umwerfend schön.
Die Strombusse fahren auch in der Innenstadt und nicht nur ausserhalb.
Die Beschreibung in diesem Blog ist sehr oberflächlich.
Hallo G,
lieben Dank für Deinen Kommentar und Deine offene Rückmeldung. Natürlich ist Vilnius sehenswert und eine schöne Stadt. Ich habe nie das Gegenteil behauptet. Ich bin kein Freund davon Geschichtszahlen herunterzubeten und schreibe so, wie ich die Stadt in den anderthalb Tagen meines Besuchs, während der Rundreise durch Litauen, erlebt habe. Die Strombusse sind mir innerhalb der Innenstadt (besser gesagt der Altstadt) nicht aufgefallen. Den Satz habe ich abgeändert. Ich würde mich freuen, wenn Du mir ein paar Tipps für meinen nächsten Besuch in Vilnius und Umland gibst.
Liebe Grüße
Frauke
Hallo Frauke
Danke für Deinen packenden Bericht zu Vilnius. Für uns neben Tallinn die schönste Hauptstadt im Baltikum. Es gibt soviel in der Stadt zu entdecken, auch für Familien. Unsere Tochter fand es am spannendsten im Spielzeug Museum.
Wir wünschen Euch von ganzem Herzen weiterhin erlebnisreiche Reisen und uns weiterhin tolle Berichte von Euch.
Mike
Hi Mike,
lieben Dank für dein Lob. Dass eurer Tochter das Spielzeugmuseum gut gefallen hat, glaube ich gerne. Ich finde Museen, in denen man über die Geschichte und die Vergangenheit des Landes etwas lernt immer spannend. Und ja, es gibt noch sehr viele Reiseziele, die auf einen Bericht warten. Schaut gerne regelmäßig vorbei.
LG Frauke